Nach frühem Rückstand Spiel gedreht: Eisbären sichern Tabellenspitze in Wittlich

Die Eisbachtaler Sportfreunde haben in der Fußball-Rheinlandliga ihre Hausaufgaben gemacht und dabei, wie schon so oft in der laufenden Saison, ihre Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt. Beim 3:1 (0:1)-Auswärtssieg beim SV Rot-Weiß Wittlich hatte der Rheinlandliga-Tabellenführer nämlich einen schlechten Start erwischt.

Gerade einmal 46 Sekunden waren nach dem Anpfiff gespielt, da lag der Ball bereits im Eisbachtaler Tornetz. Daniel Littau hatte Timo Wollny auf die Reise geschickt, der trotz Bedrängnis den Ball an Eisbachtals Torwart Niklas Kremer vorbei zur frühen Wittlicher Führung ins Tor vorbeischob. Die Eisbären hatten in der Entstehung des Treffers ein Foul an Verteidiger Tom Trabusch reklamiert, doch die Pfeife von Bundesliga-Schiedsrichterin Naemi Breier, die an diesem Tag immer wieder im Mittelpunkt von Diskussionen stand, blieb stumm. „Wir sind nach dem frühen Rückstand nicht mehr so richtig reingekommen und jeder war mit dem Andere beschäftigt, was er besser machen kann“, ärgerte sich Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie über den frühen Gegentreffer. Und in der Tat: Die Gastgeber aus der Säubrennerstadt hatten zunächst die deutlich besseren Torgelegenheit, während bei den Westerwälder Gäste in Richtung Torabschluss zunächst nur wenig zusammenlief.

Einen Schritt zu spät kommt in dieser Szene Lukas Tuchscherer (links), vor dem Wittlichs Keeper Philipp Berhard (rechts) klären kann.

Daniel Littau setzte frei vor Niklas Kremer einen Ball knapp am langen Eck vorbei (14.), während Ömer Kahyaoglu mit einem Freistoß von der rechten Seite aus 20 Metern die Latte striff (18.). Die gefährlichste Eisbachtaler Chance in Abschnitt eins hatte kurze Zeit später dann Jonah Arnolds: Der Eisbären-Torjäger ließ im Wittlicher Strafraum zwei Gegenspieler stehen, doch den gewaltigen Abschluss konnte Rot-Weiß-Keeper Philipp Berhard mit einer starken Parade entschärfen. Hiernach kam es zwar auf beiden Seiten zu gefährlichen Strafraumsituationen, doch bis auf einen Abseitstreffer von Lukas Tuchscherer (42.) sollte der Ball nicht mehr in einem der beiden Tornetze landen. 

Das änderte sich dann nach Wiederanpfiff: Mit der ersten echten Torchance gingen die Eisbachtaler prompt in Front. Aus 25 Metern in zentraler Position setzte Jonah Arnolds einen Freistoß per Kunstschuss der Marke Tor des Jahres unter die Latte zum 1:1-Ausgleich (57.). Hiernach präsentierten sich die Gäste wie verwandelt zur ersten Halbzeit, kämpften um jeden Ball und motivierten sich gegenseitig. „In den Punkten Galligkeit und Giftigkeit hat bei Eisbachtal dann alles geklappt und bei uns gar nichts mehr. Das war ein Lehrbeispiel in der zweiten Halbzeit. Wenn wir unsere Chancen allerdings nutzen, dann bin ich davon überzeugt, dass das Spiel anders läuft und Eisbachtal nicht so zurückkommt“, erklärte Wittlichs Trainer August Schlotter nach der Partie. 

Eisbachtals Torschützen unter sich (von links): Jonah Arnolds und Finn Müller.

Ein Doppelschlag von Jonah Arnolds, der eine perfekte Hereingabe von rechts von Nils Wettengl eiskalt einschoss (71.), und Finn Müller, der eine Vorlage von Jonas Kahles aus 25 Metern platzierte ins Tor hämmerte (73.), brachte die Eisbachtaler dann endgültig auf die Siegerstraße. Wittlich steckte zwar nicht auf und hätte sogar noch einmal zurückkommen können, doch Niklas Kremer parierte einen Torabschluss aus dem Gewühl heraus sehenswert auf der Linie (76.). Und so blieb es letztlich beim am Ende nicht unverdienten Eisbachtaler Sieg, mit dem auch Sportfreunde Trainer Thorsten Wörsdörfer am Ende sehr gut leben konnte: „Nach dem Ausgleich waren wir dann wesentlich aggressiver, schneller und haben die Tore super herausgespielt haben. Da hat die Mannschaft wieder Charakter gezeigt, auch wenn sie ab und zu dafür erst einmal vom Gegner gekitzelt werden muss.“ 


Statistik

SV Rot-Weiß Wittlich: Berhard – Stefan, Habbouchi, Harig, Heck (60. Aliu) – Littau, Lames, Kahyaoglu, Prebreza (78. Tonner) – Rizvani, Wollny
SF Eisbachtal: Kremer – Erol (46. Muth), Trabusch, Plum, Jost – Brühl – Tuchscherer, Müller, Kahles (87. Jung) – Arnolds (84. Decker), Wettengl (90. Davud)
Schiedsrichterin: Naemi Breier (Zerf)
Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Timo Wollny (1.), 1:1, 1:2 beide Jonah Arnolds (57., 71.), 1:3 Finn Müller (73.)